heizen und lüften - aber richtig

Beim Lüften sollte man immer für einen kompletten Luftaustausch sorgen, indem man für einige Minuten querlüftet. Das heißt, man öffnet an zwei gegenüberliegenden Raumenden oder Hausseiten die Fenster und Türen und hat nach ca. 5 - 10 Minuten die Raumluft komplett getauscht. Dabei sollte eine gute Luftzirkulation sichergestellt werden. Es sollten zum Beispiel alle Vorhänge aufgezogen werden. Aber Vorsicht!! - Wenn man zu lange lüftet, kühlen die Räume zu sehr aus. Die Temperatur an Wänden sollte nicht unter +15°C sinken. Deshalb beachten Sie bitte: Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer die Lüftungsdauer. Ausreichendes Heizen ist bei der kälteren Jahreszeit auch sehr wichtig. Auch wenn Sie in den Urlaub fahren bzw. auch nachts dürfen Sie die Räume nicht zu sehr abkühlen lassen. Wenn sich im Sommer in einem Haus Schimmel bildet, passiert dies in der Regel in Souterrain-Wohnungen oder in Kellerräumen. Beim Lüften gelangt wärmere Luft in die kühleren Räume und kondensiert an den kalten Außenwänden. An schwülen Tagen genügen bereits 2 bis 3 Grad Abkühlung, damit es zu einem Taupunktausfall kommt. Die meiste Feuchtigkeit in Räumen wird jedoch durch uns selber produziert. Jeder Mensch produziert durch die Atemluft und durch schwitzen schon bei leichter Arbeit ca. 60 Gramm Wasser pro Stunde. Sogar im Schlaf sondert jeder von uns noch rund 40 Gramm Wasser an die Raumluft ab. Hinzu kommt noch die Wasserverdunstung beim Kochen, Waschen der Duschen. Alles in allem wird in einem 4 Personen Haushalt durchschnittlich 12 - 14 Liter Wasser am Tag verdunstet. Diese Feuchtigkeit muss raus, sonst schlägt er sich an kälteren Wänden als Tauwasser nieder und bietet Schimmelsporen ideale Wachstumsbedingungen. > mehr lesen auf Wikipedia < In einem Neubau wird der Bauherr auch mit diesem Thema konfrontiert „Früher kannte doch auch niemand einen Bautrockner!“ Dieses Argument kann man schnell mit folgender Frage entkräften: Wie lange war früher die Bauzeit und wann wurde eingezogen? In der Vergangenheit war bauen ein langwieriger Prozess und dauerte Monate wenn nicht sogar Jahre. Der Baukörper hatte also damals die Möglichkeit, über mehrere Winter trocken zu frieren. Ein Leitsatz der Bauherren des anfänglichen 19. Jahrhunderts war allerdings auch: „Lasse im ersten Jahr Deinen Feind, im zweiten Jahr Deinen Freund im Haus wohnen und im dritten Jahr ziehe selber ein." Dies machte man, da ein feuchtes Wohnumfeld Rheuma und Gliederschmerzen förderte. Heute hingegen wird innerhalb weniger Wochen ein Haus errichtet und dann auch sofort genutzt. Der Baukörper hat in dieser kurzen Zeit nicht die Möglichkeit, die eingebrachte Feuchtigkeit auszudunsten. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten seinen Neubau zu trocknen. Lüften Natürlich ist es theoretisch möglich, einen Bau durch Stoßlüften zu trocknen. Dies ist jedoch nur über einen sehr langen Zeitraum möglich. Hierbei muss die Luftfeuchte im Außenbereich immer niedriger als im Neubau sein und am Ende sogar bei ca. 35 % r.F. liegen. Diese Bedingungen einzuhalten ist in der Praxis unmöglich und würde Jahre dauern. Heizen und Lüften Erwärmte Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Man könnte also seinen Rohbau ständig aufheizen und hierbei die Luftfeuchtigkeit beobachten. Sobald sich die Luft wieder mit Feuchtigkeit gesättigt hat, kann man diese durch Stoßlüften / Querlüften nach außen abführen. Dies würde aber wiederum monatelang dauern und hätte mehrere, folgende Nachteile. Durch das aufheizen entstehen hohe Energiekosten, welche direkt wieder ins Freie geleitet werden. Die Luftfeuchte muss ständig überwacht werden und Sie müssen dann zum richtigen Zeitpunkt lüften. Durch die extreme Luftfeuchteschwankung kann der Baukörper nachhaltig geschädigt werden. Technische Bauaustrocknung mit Kondenstrocknern / Luftentfeuchtern Dies ist mit Abstand die effizienteste Methode, bei der die Energiekosten überschaubar bleiben und in Relation zum Nutzen stehen. Die Trocknung findet in kürzester Zeit statt. Richtiges Lüften und Heizen ist ein sehr wichtiges Thema und ich möchte Euch noch zwei Merkblätter mit an die Hand geben! Richtig Lüften, Schimmelbildung vermeiden vom Bundesamt für Umwelt Merkblatt - Heizen und Lüften vom BVS